Uebernachtung im Bush

Gestern sind wir (das Abenteuerteam,Martin aus Aachen und Pakko aus Mexico City!) losgestartet auf die Great Ocean Road. Das ist eine etwa 320 km lange Strasse entlang der Kueste suedwestlich von Melbourne am sudlichsten Zipfel Australiens entlang, wo der Indische und der Pazifische Ozean aufeinandertreffen. Die Zelte konnten wir uns bei der Uni bei dem Outdoor-Club mieten. Das Auto hatten wir uns bei Budget gemietet. Trotz vorheriger Online-Buchung wollten die uns ne Karre in Polo-Groesse andrehen. Das haben wir uns natuerlich nicht gefallen lassen und sind schlieslich mit einem Honda X-Trail vom Hof gefahren. Fotos folgen! ;-)

Bisher haben wir etwa 80 km der Strecke geschafft. Da wir gestern etwas spaet dran waren, weil uns schon der erste Kuestenabschnitt dermassen fasziniert hatte, haben wir natuerlich keinen Zeltplatz mehr gefunden an unserem ersten Zwischenstopp in Lorne und Umgebung. Konsequenz: Landeinwaerts! Unmittelbar nach der Kueste fanden wir uns dann schon mitten im australischem Bush wieder. Noch etwas verfahren, kamen wir dann bei dem bekannten ???-Wasserfall raus! Bei dem Campingplatz,den wir dann ansteuern wollten, handelte es sich allerdings um eine mikrige freigeschlagene Flaeche mitten im Unterholz nach einem Fussmarsch von ca. 1km entfernt von der Strasse. Nach ganz demokratischer Abstimmung entschieden wir uns zu bleiben, da e langsam dunkel wurde und wir uns bei den naheliegenden Campinglpaetzen auch nicht mehr viel Hoffnung machten. Die Zelte waren dann ruckzuck aufgebaut. Dass man mitten im Australischen Bush kein Feuer machen darf, vor allem weil wir kurz vorher in der Stadt nach gelesen hatten "FEUERGEFAHR HEUTE: HOCH!", schien die andern nicht zu stoeren! Nachdem die Palatte Bier und 4 Liter Wein gekillt waren, Pakko sich den Ganzen Tag nochmal durch den Kopf hatte gehen lassen, das Feuer zur niege ging, sind wir dann nach und nach alle pennen gegangen. Dank Martins ohrenbetaeubender "Atemtoerung" konnte ich leider nur mit Ohrstoepsel schlafen und konnte von den Geraeuschen der Bush leider gar nix mitbekommen.

Heute Morgen hat uns dann natuerlich der Ranger einen Besuch abgestattet. Ich dachte nur: "Oh Gott jetzt gibts Stress wegen dem Feuer!" Ich mein wenn irgendein Land mit Waldbraenden zu kaempfen hat, dann Australien! Er erklaerte aber im absolut ruhigen Ton, dass man hier kein Feuer machen darf und wir doch itte aufraeumen sollen, bevor wir gehen! Und dann...voellig verrueckt...fragte er wo wir denn noch hinwollen und das er uns Landkarten von der Great Ocean Road an die Windschutzscheibe klemmen wird. Wahnsinn oder? Da hatte ich ein noch schlechteres Gewissen, als wenn er uns unseren verdienten Anschiss gegeben haette. Diese Story ist nur eines der Beispiele der Australischen Menschenfreundlichkeit, die wir hier bisher geniessen durften.

Die Andern warten sicher schon. Ich werd zurueck ans Auto. Naechste Station ist Apollo Bay, falls ihr es bei Google Earth mitverfolgen wollt!

Gruss von einer der atemberaubendsten Kuesten der Welt, Hannes